Rolle rückwärts auf 2006

Nachdem ich zwischen den Jahren erstaunlich wenig online unterwegs war, beziehungsweise noch dringende Jobs weiterstricken musste, komme ich nun endlich dazu, meinen kleinen Jahresrückblick für 2006 zusammenzuschreiben. Die folgenden Ereignisse sind a) völligst subjektiver Natur und b) ausschließlich auf meine Netzaktivitäten und verwandte Gebiete bezogen (will heißen, es gab natürlich auch rein private Erlebnisse, die sogar weitaus wichtiger waren, aber sich aus Intimsphärenschutzgründen nicht bis ins Weblog durchsetzen konnten.) Also: Los geht‘s:

Im Januar beziehe ich meinen offiziellen Wohnsitz in Hochheim/Hessen und blogge seitdem vornehmlich von dort aus. Meine Vorhersage für Webdesigntrends 2006 wird bei einfach-persoenlich.de veröffentlicht und ist erstaunlich präzise. Eric Eggert erstellt einen alternativen HTML/CSS-Unterbau für die Focus-Website und erntet damit meine Hochachtung.

Im Februar zieht Grup Tekkan durch die Blogosphäre und ich versuche völligst erfolglos, mit Jamba-Ads Kohle aus dem Kult zu generieren. Außerdem startet mit dem ersten Webmontag in Frankfurt eine feine Serie von Real-Life-Meet-&-Greet-Gelegenheiten für den Webworker von Heute!

Im März ist nicht viel passiert. Der zweite Podcast-Thementag vielleicht. Aber der war nicht so dolle.

Im April war ich einer von sechs Bloggern, die auf der ersten Mainzer Bloglesung Texte von seiner Website vorlesen durfte. Es verirrten sich zwar kaum reguläre Besucher in die Kasematten, aber lustig war’s trotzdem. Die FH Mainz legt unter dem Motto »Gläserne Datenbank« einen hochexperimentellen Website-Relaunch hin und scheitert.

Der Mai ist der Höhepunkt des Jahres 2006. Zunächst legt sich mein Blog ein neues, reduziertes Gewand zu – das alte gibt’s als Wordpress-Template zum kostenlosen Download. Dann die große Deutschland-Tournee: Stuttgart (SZV-Versammlung), Berlin (Typo2006), Berlin (Jugendmedientage), Dresden (Gernot), Köln (Podcastday). Und das alles in knapp über einer Woche. Sehr fett.

Im Juni staht dann alles im Zeichen der erfolgreichen Spendengala – die am erbittertsten geführte Kontroverse in meinem Blog seit Bestehen. Ich weile außerdem eine Weile in Portugal und verpasse ein paar unbedeutende Fußballspiele. Außerdem frage ich mich und meine Leser: Darf CSS dreckig sein? Ende des Monats beginne ich, die Bestellung meines mikrogesponserten MacBooks bei Flickr zu dokumentieren

Im Juli rezensiere ich das neue große Typo-Buch aus dem Schmidt-Verlag, wundere mich mitsamt der ganzen Blogosphäre über die Dummheit der ComBOTS AG und werde außerdem zum One-Man-Internet-Provider dank Fon (Dass bis heute allerdings niemand Kunde bei mir geworden ist, ärgert mich ;-)

Der August ist ein sehr blogintensiver Monat: Mich freut, dass die Zweiteilung der Presselandschaft dank der letzten Stufe der Rechtschreibreform nun endlich ein Ende hat und dass Blogger offenbar nicht 24 Stunden am Tag für rechtswidrige Kommentare haften müssen. Außerdem gibt es die ersten sinnvollen Testversionen für den Internet Explorer 7 (wow) und ich ärgere mich über den hirnrissigen JavaScript-Barock auf der Gucci-Website. Des weiteren wird die Blogosphäre von mysteriösen Postwurfsendungen und virtuell-nonvirtuellen Schnitzeljagden heimgesucht. Aus Angst vor einer Briefbombe verweigere ich mich komplett und finde das alles doof.

Im September entdecke ich das JavaScript-Framework jQuery für mich und bin begeistert! So begeistert, dass ich geich einen Vortrag darüber halten muss auf dem mittlerweile vierten Webmontag in Frankfurt. Außerdem pimpe ich mein Wissen über barrierefreie Webgestaltung auf einem entsprechenden Kongress in Erlangen, wo ich u. a. auch endlich den großen Tomas Caspers kennenlerne!

Im Oktober kann man gleich zwei meiner schreiberischen Ergüsse begutachten. Zum Einen erscheint in der guten, alten c’t ein ausführlicher Artikel über Freie Schriften, außerdem veröffentliche ich auf der Website von 3st kommunikation, für die ich ja die Ehre habe zu arbeiten, eine dreiteilige, unternehmenskommunikationskompatible PDF-Einführung in RSS, Blogs und Wikis. Bitte runterladen, wer noch nicht hat. Edelman und Technorati machen sich an einem runden Tisch vor der versammelten Blogosphäre zum Affen und ich kurzportraitiere noch 10 weitere freie Schriften.

Der November war außer meiner Teilnahme an den Frankfurter Hörfunkgesprächen eher trist.

Und auch im Dezember weiß ich nichts allzu spannendes zu berichten. Der Winter ist eben doch die blogärmste Jahreszeit. aber es könnte auch damit zusammenhängen, dass in der Agentur die Hölle los war, wie immer wenn eine neue Seite gelauncht werden soll, zwei Tage vor Weihnachten. Da kann man schon mal gestresst nach Hause gehen, abends.

Ich danke für Eure Geduld ob dieses Egotrips. In den nächsten Tagen geht es hier gewohnt bloggig weiter, ich habe schon zwei potenzielle Themen auf Lager und mein Noch-zu-lesen-Tag bei del.icio.us ist ebenfalls prall gefüllt. Nur falls Ihr glaubtet, ich wäre irgendwie weg oder so. Nö, Mann. Bin da.