Künstlerfreiheit
1. Februar 2008
Passend zur gestrigen TV-Diskussion bei Maybrit Illner (die auch ich stets mit Sandra Maischberger verwechsele), habe ich nun endlich Gewissheit bezüglich meiner staatlich-sozialen Vorsorge erhalten. Weniger förmlich ausgedrückt:
Der Barkeeper grinste. Seine Häßlichkeit war legendär. Im Zeitalter käuflicher Schönheit hatte sein Mangel daran Signalwirkung. Der altertümliche Arm ächzte, als er nach einem anderen Glasgriff. Es war eine russische Militärprothese, ein Greifer mit sieben Funktionen, rückkopplungsgesteuert, kraftgetrieben und eingegossen in schmuddeliges, pink Plastik. »Spielst den Künstler, Herr Case.« Ratz grunzte, ein Geräusch, das als sein Lachen füngierte.
(aus Neuromancer, William Gibson)
Mit einfachen Worten: Ich bin jetzt seit dem 1.10.2007 offiziell Künstler und Publizist, wie mir die Künstlersozialkasse jetzt schriftlich bestätigen konnte. Was für mich heißt, dass ich zu ziemlich genau den gleichen Konditionen gesetzlich sozialversichert bin wie ein Angestellter: Ein Fünftel des Einkommens ist weg, dafür bin ich weiterhin Teil des Solidarsystems.
Ich zahle dabei auch noch freiwillig den erhöhten Krankenkassen-Beitragssatz, so dass ich schon ab der dritten Woche Krankengeld bekäme, wenn denn mal was Schlimmes sein sollte.
So weit, so gut – jetzt wollen wir mal hoffen, dass ich nicht jedes Vierteljahr Arbeitsproben und Kontoauszüge einreichen muss, um den Künstlerstatus zu rechtfertigen. Es könnte aber passieren, man hört ja so viel böses von der KSK.