Yell will Schließung von Yellowikis erreichen
6. Juli 2006
Was machen wir als Unternehmen im 21. Jahrhundert, wenn ein Mensch eine clevere Idee hat, die meine Geschäftskonzept langsam untergräbt?
a) Wir ärgern uns, dass wir die gleiche Idee nicht früher gehabt haben und versuchen, die Idee nachzuahmen und besser zu machen, um zu retten, was zu retten ist.
b) Wir verklagen den cleveren Menschen, weil … Nein, einfach so. Einfach, weil er es wagt, eine clevere Idee gehabt zu haben, und sich erdreistet, uns Kunden abzuwerben.
Leider hat sich Yell für den zweiten Weg entschieden. Denen gefällt nicht, dass jemand eine Art Gelbe-Seiten-Wiki (Yellowikis) gestartet hat, in dem sich die Firmen kostenlos selber eintragen können. Dieses Wiki ist kein Unternehmen und macht keine Gewinne. Es ist einfach nur eine Wiki-Seite. Egal: Hauptsache mal verklagen!
Diese ganzen klagenden Firmen machen etwas sehr Unangenehmes: Sie verbieten öffentliche Konversation und öffentliche Informationssammlungen. Wer hat das exklusive Recht daran zu wissen, dass die und die Firma in der und der Straße sitzt und die und die Dienstleistung anbietet? Niemand hat es! Es ist das alte Spiel: Nur weil Kommunikation im Internet besser aufspürbar, durchsuchbar und archiviert ist, heißt das noch lange nicht, dass ich sie verbieten darf. Nach der Logik von Yell, konsequent weitergedacht, dürfte ich nicht mal mehr meinem Nachbarn einen Frisör empfehlen. Frisörempfehlungen sind der Job von Yell.
Menschen unterhalten sich und tauschen Informationen aus. Manchmal tragen Sie auch Informationen zusammen. Sie werden es immer tun, auch wenn Ihr versucht, es zu verhindern. Kapiert das bitte und lasst Euch in Zukunft selber was einfallen!
(via Thomas Wanhoff)