Weblog mit eingebauter Selbstzerstörung?

Martin Röll zitiert Miguel Cornejo, ich zitiere nur einen Teil aus dessen Vortrag:

Warum sterben dann nicht die professionellen Anbieter wenn es Blogs gibt?

Weil erfolgreiche Blogs sich selbst zerstören.
Um mit einem professionellen Portal zu konkurrieren, muss ein Autor mehr und mehr Arbeit in sein Weblog stecken und füher oder später professionalisieren – damit ist er dann der gleichen Kostensituation unterworfen wie der professionelle Anbieter.

Manche Weblogs werden um zu skalieren auch zu Gruppenweblogs umgewandelt und werden damit zu “Amateur-Portalen” – die haben aber ganz andere Charakteristiken als individuelle Weblogs.

Weblogs haben eine “Aktivitäsgrenze” (activity ceiling) an der sie kaputtgehen. Die meisten Weblogs sollen aber gar nicht mit Medien konkurrieren, sondern sind nur in einem kleinen Kreis von Experten wichtig und verändern dort die Kommunikation.

Ich lasse mir das mal durch die Rübe sacken! ... So. Ich glaube nicht, dass ich da uneingeschränkt zustimmen kann. Ein sehr erfolgreicher Weblog, zum Beispiel IT&W, hat doch nichts von seinem chaotischen Weblog-Charme verloren, habe ich Recht? Ich glaube außerdem, dass die Grenzen eher fließend sind zwischen privatem Weblog und kommerzieller News-Seite. Ist man bereits kommerziell, wenn man Google-Ads schaltet, um sich die Traffic-Kosten zurückzuholen? Oder ist man erst kommerziell, wenn man sein täglich Brot mit seinem Blog bestreitet? Und selbst dann kann man immer noch persönlich-chaotisch-subjektiv sein, was hat denn die Kostensituation damikt zu tun?