Verlage verspielen Verlinkungswürdigkeit

Ungefähr einmal im Jahr bekomme ich von irgendeinem übervorsichtigen Mitarbeiter einer Online-Publikation eine Anfrage, ob sie denn auf eines meiner Essays auf praegnanz.de verlinken dürften. Bisher habe ich diese Verlinkungsanfragen immer innerlich laut ausgelacht, und dann leicht belustigt geantwortet, dass sich das ja von selbst verstünde, dass ich mehr Traffic auf meinen Artikeln haben möchte. Jeder will das.

Nun, seit gestern werde ich nicht mehr lachen, sondern kann leider verstehen, was da passiert. Die Erwähnung und Verlinkung von frei zugänglichen Inhalten ist seit gestern abend in Deutschland kein generöser Akt der Empfehlung mehr, sondern eine potenzielle Bereicherung mittels fremder Inhalte – nah dran am Diebstahl. Und das wissen die deutschen Verlage mit dem sogenannten Leistungsschutzrecht zu verhindern!

Zum Glück gibt es genügend guten Inhalt in österreichischen und schweizerischen Publikationen, sowie die ganze Welt der englischsprachigen Webangebote, die man noch gefahrlos verlinken kann. Bis auf weiteres rufe ich hiermit einen vollständigen Verlinkungs- und Zitatboykott auf, was große deutsche Verlage angeht. Mal sehen, wer am längeren Hebel sitzt.