Typo Berlin 2006 Retrospektive

Nachdem ich jetzt endlich wieder ein bisschen länger als 5 Minuten am Netz hänge, nämlich in Gernots neuer WG in Dresden, kann ich auch endlich noch ein paar Worte zur Typo Berlin verlieren. Ich werde jetzt nicht alle Einzelveranstaltungen durchhecheln, wie das meine Mitstreiter teilweise gemacht haben. Und um es kurz zu machen: Es war eine sehr unterhaltsame und kurzweilige Konferenz, die Spaß gemacht hat. Allerdings hatte ich mir die Sache doch ein wenig anders vorgestellt.

Für meinen Geschmack gab es zu wenig aktuelle Trendschau. Man lauscht den Vorträgen und den Anekdoten der bekannten Desiger und findet alles ganz wunderbar, doch man erfährt eigentlich nichts Neues. Vor allem nicht bei gealterten Stars, die in ihren goldenen Neunziger Jahren stehen geblieben sind. Niemand, der mal aufzeigt, wohin die Designwelt sich zurzeit bewegt. Was aktuelle Trends und Techniken sind. Und vor allem: Wo waren die Designer, die eben nicht nur ihr eigenes Zeug zeigen, sondern auch mal allgemeine oder spezielle Trends besprechen und diskutieren? Mir war das zuviel Portfolio zeigen und Anekdoten von früher erzählen. Zuviel Meta-Ebene und zuwenig Konkretes. Zuviel Personality und zuwenig Fakten. Zuviel Selbstbeweihräucherung und zuwenig Kontroverse.

Es war meine erste Typo und vermutlich habe nur »falsche« Erwartungen an diese Veranstaltung gehabt. Aber so ist das eben manchmal. Insofern bin ich nicht böse oder enttäuscht. Ich habe nur gemerkt, dass man offensichtlich anders an die Sache rangehen muss, wenn man zum Haus der Kulturen der Welt fährt.