SimpLiCo
10. Januar 2007
Fujitsu Siemens möchte ganz gerne Oma-kompatibel sein. Deshalb hat man sich dort SimpLiCo ausgedacht. Das ist ein neues Heimcomputer-Konzept, welches speziell für eine unerfahrene und ältere Zielgruppe konzipiert wurde. Die Kombination aus Hard- und Software bietet eine recht erfrischende Herangehensweise in der Bedienung der Betriebssystemoberfläche.
Was zunächst aussieht wie eine Art Meta-GUI für Windows-Anwendungen, stellt sich nach intensiver Recherche als umgebaute Linux-Distribution heraus. So steht es geschrieben im Handbuch:
SimpLiCo basiert auf einem GNU/Linux System. Es beinhaltet u.a. Software unterschiedlichster Open-Source-Projekte wie Debian, KDE, Gnome, Linux-Kernel, CUPS und viele andere.
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Wir bedanken uns an dieser Stelle ausdrücklich bei der engagierten Arbeit tausender freiwilliger Programmierer, die es erst ermöglicht haben, dass Sie ein System wie SimpLiCo nutzen können.
Ich würde gerne mal so einen SimpLiCo Rechner ausprobieren. Auch wenn ich mich nicht direkt zur Zielgruppe zähle, so finde ich die Herangehensweise interessant und den Verzicht auf Windows halte ich für mutig und charmant. Gutes Karma!
Gefunden habe ich das Ganze übrigens im neckermann Katalog, wobei hier die Wörter Linux und Windows komplett verschwiegen werden, genau wie auf der Website von Fujitsu Siemens. Man will dem unbedarften Kaufinteressenten wohl nicht mit hässlichen Namen von komplizierten Betriebssystemen verwirren. Blöd nur, dass der kundige Fachmann zunächst komplett verwirrt wird, denn ein eigenes Betriebssystem mit Dutzenden von Anwendungen traut man dann dem Konzern doch nicht so recht zu. Um es nochmal klar zu sagen: Die ganze Software von SimpLiCo sind natürlich übliche Verdächtige der Open-Source-Szene, mit anderem (deutschen und drolligen) Namen versehen und wohl auch ein wenig an der Oberfläche modifiziert. Unter der Haube werkeln jedoch Linux, OpenOffice, Firefox und Co. Das De-Branding ist in diesem Falle völlig legal – denn Fujitsu Siemens stellt den modifizierten Quellcode zur Verfügung.
Schwierig wird es natürlich, wenn der Nachbarsjunge Support leisten soll, und für den tollen neuen Drucker kein Linux-Treiber vorhanden ist.