»sIFR« vs. »SVG Philipp Kayser Fontembedding«
8. November 2004
Die PAGE bringt einen Artikel in der aktuellen Ausgabe, in der es um das Einbetten von Schriften für die Ausgabe auf HTML-Seiten geht. Kommt uns das bekannt vor? Jawohl, sIFR (sprich: »Siffer«) bietet genau das gleiche! Doch Philipp Kayser beschreitet für die PAGE einen ganz anderen Weg.
Und der ist ziemlich krude. Man benötigt Illustrator 9 (bloß nicht 10 oder CS!), um Schriften in ein spezielles Format umzuwandeln (.cef = Compact Embedded Format). Dann wird eine externe .svg(Scalable Vector Graphics)-Datei erstellt, die den Inhalt des gewünschten Textes enthält, und zwar mit fest eingestellten Zeilenumbrüchen. User-Skalierung ade! Dann benötigt man noch eine externe Style-Sheet-Datei, in der die Größen und Attribute für die .cef-Schriften eingestellt werden. Der User braucht natürlich noch ein SVG-PlugIn, um diese Technik nutzen zu können. Hat er es nicht, sieht er auch nichts. Und zwar gar nichts.
Fazit: Generell ist nichts gegen den Einsatz von SVG einzusetzen. Doch muss man sich bewusst sein, dass nur ein homöopathischer Anteil von Usern das ensprechende Plugin installiert haben dürfte. Außerdem wird der Content, um den es geht, in eine externe Datei ausgelagert. Ob die von Google indiziert wird, wage ich zu bezweifeln. Außerdem gibt es keine Alternative: Entweder ich habe SVG und kriege alles zu sehen, oder ich habe SVG nicht und kriege gar nichts zu sehen.
sIFR kann hier mächtig punkten. Und die PAGE bewegt sich einmal mehr außerhalb der Realität. Einzig das Karma-Argument lasse ich gelten (SVG=W3C, Flash=Macromedia). Aber die hohe Verbreitung von Flash und JavaScript ist schlichtweg Fakt, SVG ist zurzeit nur ein hübsches Gedankenmodell.
update: Ach, übrigens: Frisches Futter für sIFR oder SVG gibt es, wie jeden Montag, in den Essays: Die Freie Schrift der Woche ist dieses Mal die serifenbetonte Union!