Projektschau: Die Exzellenzinitiative
19. Januar 2009
Natürlich ziehen sich solche Projekte hin – man hat schließlich mit Behörden zu tun. In diesem Falle sind es sogar 86 Behörden, mit denen man zu tun hat: 85 Hochschul-Projektgruppen und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), welche eine ganze Menge Geld an die Forschungsgruppen zahlt, damit diese in Ruhe forschen können und Deutschland bildungsmäßig voranbringen können. Das Ganze nennt sich Exzellenzinitiative und bisher weiß kaum ein Bundesbürger, was mit seinen 1,9 Millarden Euro passiert, die bis 2012 in die Projekte gesteckt wird.
Eine Situation, die geändert werden musste. Und somit kam man auf die Idee, kurze Dokumentationsvideos zu drehen, die anschaulich zeigen sollten, was da denn so geforscht wird in den für exzellent befundenen Projektgruppen. Und weil selbst die Kanzlerin ihre Videos heutzutage ins Internet stellt, macht dies die DFG nun eben auch.
Streng genommen seit Anfang Dezember 2007 arbeite ich nun an Konzeption und Umsetzung des offiziellen Videoportals zur Exzellenzinitiative – und gerade eben ist das Projekt nun endlich online gegangen. Noch sind natürlich erst ein Bruchteil der geplanten 85 Filme online, aber das wird sich jetzt Woche für Woche ändern.
Die Arbeit am Portal war mit vielen Diskussionen verbunden, denn es trafen ungezügelte Social-Web-Erwartungen meinerseits auf die zurückhaltenden One-Way-Kommunikationsparadigmen der DFG-Welt. Klar, mein erster Wurf war voll von Download-, Vernetzungs- und Socialkram-Spielereien, die dann nach und nach runtergedampft wurden, um dem Absender der Website gerecht zu werden. Immerhin – von einige Nettigkeiten konnte ich die Auftraggeber überzeugen:
- freie Kommentarfunktion mit Gravataren
- Bewertungsfunktion
- Einbinden der Videos auf der eigenen Website
- Creative-Commons-Lizenz
Das ist schon mal sehr nett und durchaus nicht üblich in diesem Bereich, wie ich mir habe sagen lassen. Das Design wurde übrigens auch schrittweise an die Realitäten angepasst. Hier mein erster Entwurf, und der zweite ebenfalls.
Die nächsten Tage und Wochen dienen natürlich dem Testen und der Fehlerbereinigung, sowie dem Polieren und Optimieren der Funktionen. Schrittweise werden dann sicher noch weitere kleine Funktionen hinzu kommen. Und wer sich für die Technik interessiert: Das Ganze basiert auf Drupal, wurde von der brandneuen Agentur 3st digital umgesetzt und wird hoffentlich stabil und ordentlich laufen. Viel Spaß beim Gucken. Technische Bugs bitte gerne per Mail an mich.
update: Weil’s schon ein paar Mal falsch verstanden wurde: Die Frontend-Umsetzung ist auch von mir. 3st digital zeichnet für die Drupal-Entwicklung verantwortlich.