Probleme, die viele nicht haben: Generische Freemailadressen
14. April 2009
Es ist kein Geheimnis, dass ich meine offizielle E-Mail-Adresse gerrit@praegnanz.de direkt zu Google Mail umleite, wo ich sehr komfortabel IMAP, Spamfilter und Webmail nutzen kann. Weniger bekannt dürfte sein, dass ich weltweit unter den ersten paarhundert Usern gewesen sein dürfte, die GMail in der Invitation-Only-Phase nutzen konnten. Wie kommt’s? Ganz einfach: Ich hatte damals einen Blogger.com-Account, und Google hatte diesen Service schon eine Weile aufgekauft. Blogger-User wurden nun für die erste GMail-Seed-Welle angeschrieben und durften sich schon früh eine beliebige Adresse @gmail.com heraussuchen. Und damit begann das Übel ;-)
Denn selbstverständlich entschied ich mich für »gerrit« als Username. (Gernot glaubt sich zu erinnern, dass zu diesem Zeitpunkt auch noch solche Adressen wie stefan@gmail.com oder michael@gmail.com frei gewesen wären …) Bis heute nutze ich also die entsprechende, auf den ersten Blick extrem coole E-Mail-Adresse und habe eine Menge gelernt:
- Gerrit ist in der Tat ein in Holland sehr verbreiteter Name. (Gut, das wusste ich vorher auch schon.)
- Erstaunlich viele Holländer kennen ihre eigene E-Mail-Adresse nicht und schließen munter Newsletter-Abonnements ab, wobei ich langsam mit dem Abbestellen nicht mehr nachkomme. (Und was heißt eigentlich »abbestellen« auf Holländisch? »onsubkrijeven« oder so ähnlich?)
- Ich könnte eine lustige Sammlung von Familienausflugsbildern zeigen, auf denen fröhliche Holländer zu sehen sind. Leider waren keine Nacktbilder von holländischen Frauen dabei. Vielleicht kommt das noch.
- Eine Buchungsanfrage für einen Campingplatz war auch schon dabei. Allerdings auf deutsch.
- Ein gewisser »GERRITT BANGMA« zahlt pünktlich jeden Monat seine AT&T-Rechnung, bekommt aber seine Online-Bestätigung nicht. Die bekomme ich!
- Fast jeden Tag versucht jemand, sich auf das Google-Konto mit dem Username »gerrit« einzuloggen und scheitert dreimal an der Passworteingabe. Google sperrt daraufhin das Konto, und ich kann keine Mails mehr versenden und mich nicht mehr beim Jabber-Server von Google anmelden. Abhilfe schafft das Unlocken des Accounts. Das muss man aber auch erstmal rausfinden.
Es ist also nicht immer von Vorteil, eine kurze und generische E-Mail-Adresse bei einem populären Freemail-Anbieter zu haben – die Unachtsamkeit der Menschen ist groß. Einfacher Spam wird von Google sehr gut herausgefiltert. Aber gegen E-Mail-Adressen-Verwechslungen kann man per definitionem nichts machen. Vielleicht bekomme ich ja wirklich irgendwann mal Post aus Holland?