Opera Mini 4 und Content Zooming
19. Juni 2007
Auch ich habe mir heute testweise den Opera Mini 4 beta auf mein Handy (SonyEricsson K750i) installiert. Das besondere: Dieser Browser folgt dem neuen Trend bei kleinscreenigen Broweranwendungen: Zoomen statt Linearisieren! Das iPhone macht es vor, Opera Mini macht es nun nach. Natürlich viel weniger elegant, da der Mangel an (Multi-)Touchscreen und entsprechender Grafikleistung zu Buche schlagen. Nichtsdestoweniger könnte ich mir vorstellen, dass einige Seiten nun etwas bedienbarer werden könnten. Zum Beispiel das örtliche Telefonbuch …
Somit gibt es einen weiteren Faktor, der das Gestalten fürs mobile Web komplizierter macht. Die Hauptprobleme hier nochmal in der Übersicht:
- Mobile Stylesheets (für die gepflegte Linearisierung) werden von keinem mir bekannten Handy unterstützt.
- Opera sowie die meisten Mobilfunk-Provider schleusen den gesamten Web-Datenverkehr über einen Proxy, der die Seiten nochmal vermeintlich mobil-gerecht aufbereitet. Was dort genau passiert, entzieht sich der Kenntnis des Webdesigners.
- Die Displaygröße ist unbekannt.
- Die Übertragungsrate ist unbekannt.
Kurz: Wir haben keine Ahnung von der Hardware des Nutzers und können das auch nur sehr schwer rausfinden. Bleibt die Frage, ob sich nicht ganz einfach die Möglichkeit des Content-Zoomings durchsetzt und wir in drei oder vier Jahren gar keinen Gedanken mehr an mobiles Webdesign ver(sch)wenden müssen, weil alle mobilen Endgeräte das bequeme Navigieren im Standard-Layout unterstützen? Denkbar ist es. Allerdings trotzdem kein Grund, auf eine sinnvolle Linearisierung im Quelltext zu verzichten. Screenreader werden die User auf absehbare Zeit ganz sicher noch linear durch die Seiten führen …
(Ach ja, irgendwann kommt bestimmt das Buch. Irgendwann. Oder auch nicht?)