Nicht free, dafür beta: Schriften von RichyType
9. April 2007
Ich habe mir sagen lassen, dass einige meiner Leser sich für Schriften interessieren und durchaus auch für den Entwurfsprozess selbiger. Da trifft es sich gut, dass ich vor einigen Wochen zum offiziellen Beta-Tester von »RichyType« erkoren wurde, einem kleinen Ein-Mann-Fontlabor, das von Eric Schmitt im malerischen nahe gelegenen Frankfurt betrieben wird.
Ich beobachte Erics Schriften schon seit vielen Monaten, und gucke mir dann und wann an, wie er voran kommt – das macht wirklich Spaß, auch wenn die meisten seiner Fonts nicht unbedingt das sind, was man heute als hip oder trendy bezeichnen würde. Hier eine kleine Auswahl des aktuellen Standes:
Wie man sieht, bewegen sich RichyType-Fonts eher in die historische Richtung, wirken nicht so aalglatt wie die meisten modernen Schriften, sondern beweisen Charakter und Mut zu ungewöhnlichen Formen.
Was nicht heißen soll, dass man nicht auch Lauftexte damit setzen könnte! Die einzige Schrift, die es schon fertig zu Kaufen gibt, ist die RT Francesca. Bestellung läuft alles in Eigenregie über die Website, demenstprechend günstig ist der Preis: 50 Euro für vier Schnitte und einige Open-Type-Features wie alternative Zeichen usw. Und man darf durchaus davon ausgehen, dass noch weiter an daran gefeilt wird. Neben der Francesca warten allerdings auch noch mindestens 4 weitere Schriftentwürfe darauf, für den Verkauf komplettiert und veredelt zu werden. Gerade was den Rhythmus des Grauwerts angeht, kann da noch ein wenig was gemacht werden!
Ich finde es spannend und ein bisschen verspielt, was bei RichyType so passiert. Eric ist auf jeden Fall ein Fontdesigner zum Anfassen und seine Website lädt zum Stöbern ein. Allein die Blindtexte machen richtig Spaß. Wer also auf der Suche nach einer ungewöhnlichen, historisch angehauchten Schrifttype ist, sollte sich das unbedingt mal angucken. Und ein genaueres Portrait der RT Francesca liefere ich dann in den nächsten Wochen.