Mit oder ohne Photoshop?

Die Jungs von 37signals (Wer bewundert sie nicht?) verwenden konsequent kein Photoshop (und auch kein anderes Pixelprogramm), wenn es um das Gestalten von Websites geht. Sie machen zunächst Papierskizzen und gehen dann direkt in HTML/CSS.

Ich mache das anders. Für mich ist der Photoshop-Mockup ein wichtiger Bestandteil des Entwicklungsprozesses:

  1. weil ich nur so die allgegenwärtige Schere im Kopf in den Griff kriege, die mir ständig sagt: »Diese Designidee ist aber nicht so leicht ohne Hacks umzusetzen. Da musst Du zuviel tricksen. Das kostet zuviel Ladezeit!« Die Schere beschränkt mich, und letztlich macht es doch auch bisweilen Spaß, auch herausfordernde und komplexere Screenideen möglichst elegant zu lösen.
  2. weil sich direktes HTML/CSS-Skripten nur für wirklich schlichte Seiten eignet. Sobald auch nur ein wenig Schmuck oder CD-Elemente im Spiel sind, muss man eh diverse Grafik-Elemente im Photoshop vorbereiten und als Hintergrundbild einsetzen. Und dann muss man vorab auch sehen, ob das alles harmoniert. Wer nur funktional und kastig daherkommt, hat es da natürlich leichter, aber das ist eben nicht immer möglich.
  3. weil viele Kunden einen rasch dahingeworfenen Klickdummy nicht richtig einordnen können: Ist das nun schon fertig? Aber warum stimmt es hier und da und dort noch nicht? Und da soll ich eine Freigabe erteilen, wenn die visuellen Elemente noch nicht ausdefiniert sind? Ein Photoshop-Screen hingegen ist in der Regel fertig ausgestaltet, aber eben noch nicht interaktiv. Das kann jeder Kunde gut beurteilen.

Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass 37signals Webapplikationen bauen, und ich größtenteils Websites. Und dass 37signals ihre Entwürfe nicht für einen speziellen Kunden machen, und somit auch nicht von dessen Urteil im Entstehungsprozess abhängig sind.