Mein stressfreier Drobo

Es ist schon etwas besonderes, wenn ein EDV-Peripheriegerät im täglichen Sprachgebrauch ein Geschlecht und einen entsprechend männlichen Artikel bekommt – es ist nunmal einfach der Drobo, was anderes käme mir nicht über die Lippen. Doch was steckt dahinter? Eigentlich zweierlei:

  • Ein verblüffend einfach in Betrieb zu nehmendes Festplattengehäuse für mehrere, beliebig große SATA-Platten, das völlig automatisch alle Daten so clever verteilt ablegt, dass jede der Platten (einzeln) kaputt gehen kann, ohne dass Datenverlust entsteht.
  • Ein virales Medienphänomen. Denn alle kaufen sich jetzt einen. Vor allem die Hörer von Bits und so.

Drobo

Warum ist der Drobo so genial, dass er auf jeden semi- bis vollprofessionellen Einzelarbeitsplatz gehört? Zunächst einmal: Er sieht traumhaft schick aus. Das Auspacken macht sogar noch mehr Spaß als bei Apple-Produkten – so viele nette, lockere Sprüche nehmen einen an der Hand und strotzen vor Sympathie! (Das Analyse-Programm vermeldet beispielsweise »I am healthy«, ist das nicht nett?) Dann zwei oder mehr Platten reingeschoben, wobei es völlig egal ist, wie groß diese sind, und ob sie von verschiedenen Herstellern kommen. Wieviel Speicherplatz dann tatsächlich zur Verfügung steht, ist relativ kompliziert auszurechnen (dafür gibt’s den Drobolator), muss einen aber auch nicht stören. Denn am Rechner erscheint der Drobo schlicht als einzelnes Volume, dass dann eben eine gewisse Größe besitzt. Um mehr muss man sich nicht kümmern.

Ich habe meinen Drobo innerhalb von 15 Minuten komplett einsatzbereit gehabt, inklusive folgender Tätigkeiten:

  1. Auspacken von Drobo und zwei 750GB-Platten
  2. Zwei Platten in den Drobo stecken (ca. 20 Sekunden)
  3. Drobo anschließen
  4. Virtuelles Drobo-Volume initialisieren/formatieren
  5. Drobo-Analyseprogramm installieren und updaten
  6. Drobo-Firmware updaten

Fertig! Ich musste mein Hirn an keiner Stelle auch nur geringfügig anstrengen. Erzähl das mal einem Netzwerk-Admin, der schon einmal ein RAID konfiguriert hat. Mir stehen nun 750 GB zur freien Verfügung, die folgende Eigenschaften besitzen:

  • Datenkopierrate etwa 1GB/min (Ich habe mich für das »alte« USB-only-Modell des Drobo entschieden, weil es billiger war und sofort lieferbar)
  • Automatisch mitlaufendes Backup Redundant gespeicherte Daten – ich brauche also keinen zweiten Drobo oder sonstwas – die Daten sollten immer sicher sein.
  • Anschluss über USB-Port. Angenehm: Nach dem Auswerfen des Volumes und Entfernen des Steckers schläft der Drobo automatisch ein und erwacht beim erneuten Einstecken des USB-Steckers.

Meine bisherigen Erfahrungen sind natürlich nicht fundiert, da ich den Drobo erst seit heute morgen hier im Einsatz habe. Die Geräuschkulisse meines Büros lässt auch leider kein Urteil über die Betriebslautstärke zu. Und natürlich sind bei einem Archivsystem keine Nachrichten gute Nachrichten – das Zeug soll halt funktionieren und mich nicht nerven. Und das klappt bisher sehr gut!

Wofür werde ich meinen Drobo einsetzen? Nun, er ersetzt meine beiden 160er-Platten im externen Gehäuse, die ich bisher als reines Archiv meiner Daten genutzt habe, was extrem umständlich war: Jedesmal, wenn ich etwas vom Livesystem auf das Archiv überspielt habe, musste ich das zweimal machen, um eine gewisse Datensicherheit zu gewährleisten. Nun spare ich mir diesen Schritt und habe außerdem die Möglichkeit, jederzeit neue Platten hinzuzustecken, um den Platz zu vergrößern. Außerdem wird mir der Drobo natürlich als Speicher für meine digitalisierten VHS-C-Kassetten dienen… Ob ich diese Daten dann dauerhaft in DV-Qualität dort liegen lasse, muss ich noch abwägen …

Mein gesamtes Setup besteht also jetzt aus drei Teilen:

  1. Livesystem: Notebookplatte (80GB) wird alle 3 Stunden drahtlos auf eine Time Capsule (500GB) gesichert.
  2. Archiv: Drobo mit 2×750GB-Platten
  3. Temporär: Für Videoschnitt oder für unterwegs: 2 externe FW-Gehäuse mit je 160GB und zusätzlich 1 portables FW-Gehäuse (2,5 Zoll), das keinen Netzstecker benötigt.

Disclaimer: Ich werde nicht von Data Robotics bezahlt, sondern bin einfach nur begeisterter Kunde.