Mein erstes Mal ... hands on IE7!
24. August 2006
Es dürfte nur noch wenige Wochen dauern, dann werden einige Windows-Nutzer ihren Augen nicht trauen. Sie werden aufwachen und ein neues blaues e auf ihrem Desktop erblicken. Das Internet ist auf einmal anders. Sofort die IT anrufen!
Tja, sehen wir der Realität ins Auge: Der Internet Explorer 7 wird sich demnächst sehr rasch verbreiten, kommt er doch als automatisches Sicherheitsupdate für Windows XP daher und ist just als Release Candidate 1 für alle Webdesigner zugänglich gemacht worden.
Diese Woche hatte ich in der Agentur zwei Aufgaben: Acht statische HTML-Einzelseiten sauber zu template-artigen Vorlagen aufbereiten und penibel auf die diversen Browser zu optimieren. Kein Thema, wenn man weiß, wie’s geht. Meine Herangehensweise an die Optimierung war diese:
- Festlegen der Soll-Anforderung: Wir brauchen weitestgehend identisches Layout unter Gecko (Stand ab Januar 2004), Explorer/Win 5.5, 6.0 und 7.0 und WebKit. Opera wäre nett, muss aber nicht sein, und wenn, dann reicht Opera 9.
- Entwicklung der Seiten unter Firefox 1.5 mit Firebug, ColorPicker und Webdeveloper-Toolbar als Helferlein.
- Testen und kleinere Anpassungen für ältere Firefox-Versionen, Netscape 7.1 und Safari – ist meist kein größeres Ding.
- Einbinden eines zusätzlichen Stylesheets mit Conditional Comments, und zwar für alle existierenden Internet-Explorer-Versionen (
if lte IE 7
). In dieses Stylesheets mache ich die Anpassungen für den IE 7. - Einbinden eines zweiten zusätzlichen Stylesheets für den IE 6 und IE 5.5 (
if lte IE 6
). Hierein schreibe ich die nötigen, zusätzlichen Anpassungen für den IE 6. - Einbinden des dritten und letzten zusätzlichen Stylesheets für den IE 5.5 (
if IE 5.5
). Und hier kommen natürlich all die fiesen Box-Model-Geschichten rein, die nur auf den 5.5er zutreffen.
So lief das heute ganz ordentlich, von oben nach unten. Durch die Vererbung der Anpassungen für IE 7 an seine älteren Brüder vemeide ich Redundanz und steigere mich nur langsam in meine Microsoft-Wut hinein, anstatt gleich schockartig loszukreischen, wenn man von unten mit dem 5.5 anfängt. Diesen Tipp habe ich übrigens von Stanislav, vielen Dank!
Die Installation der Standalone-Version des IE 7 beta 3 hat übrigens nur auf die manuelle Methode geklappt. Danke an dieser Stelle für das schmerzfreie Setup! Vielleicht teste ich das aber morgen nochmal mit dem RC1 durch – man weiß ja nie!
Meine Erfahrungen mit dem IE 7 sind übrigens gemischter Natur. Die Zoom-Funktion ist totgeil und wurde völlig zurecht von Opera übernommen. Alles andere gefällt mir nicht. Und natürlich ist man von standardkonformen Verhalten immer noch deutlich weiter entfernt als es Firefox jemals war. Zwei auffällige Bugs sind nicht gekillt worden:
- Wenn man in eine Navigationsliste zwischen den schließenden
</li>
und öffnenden<li>
auch nur ein einziges Leerzeichen setzt, wächst das<a>
Element dazwischen in der Höhe stark an. Man kann entweder im HTML-Quelltext die beiden Tags direkt aneinanderklatschen, oder aber per CSS gegensteuern. - Ein
clear: both;
hindert den IE 7 nicht daran, weit überhalb der geclearten Elementen weitere gefloatete Elemente anzubringen. Ich dachte, ein gecleartes Element sorgt dafür, dass nichts mehr über ihm platziert werden kann, was im Quelltext hinter ihm steht. Naja, muss ich nun also doch mit<br />
arbeiten, um labels und inputs zu gruppieren. Sieht – unter uns – auch um ungestylten Zustand besser aus. Schließlich sind label und input beides inline-Elemente.
(Dieser Eintrag ist deutlich chaotischer geworden als geplant. Muss am Wetter liegen. Unklarheiten besetige ich gerne im Kommentarbereich)
Nachtrag: Eric hat die Top Ten der wichtigsten Neuerungen im IE 7!
Nachtrag 2: Natürlich hatte ich vor einigen Wochen auch die beta 2 schon einmal auf dem Rechner, aber damals hatte die bereits auf IE 6 angepasste Seite ohne weitere Änderungen bereits gut ausgesehen – deshalb hatte ich mich zunächst nicht intensiv mit dem IE 7 auseinander gesetzt.