Burgerbrater McDonald’s fährt weiter seinen Gesundheitskurs – nehmen wir’s mal so hin! Ganz neu im Portfolio ist ein unübertroffen klares und logisches Piktogramm-System, das auf den einzelnen Produkverpackungen prangt und unmissverständlich über die Nährstoffe Auskunft gibt. International und ohne große Worte verständlich sollte das System sein. Doch holla – wie symbolisiert man eigentlich Kohlenhydrate? Kann so schwer nicht sein – gucken wir doch mal:

• Kalorien in Buchstaben: Gleich mal gekniffen – wohl auch, weil das auch manchmal in Joule gemessen wird, und bei der ausschließlichen Verwendung eines Symboles nicht klar ist, welche Einheit gemeint ist.
• Eiweiß als Zuckerstückchen: Ach ne, das sind Bauklötze. Denn Eiweiße »liefern die Baustoffe für den Körper«. Na klar!
• Fett als Lineal: Warum das Lineal? Hmm. »Fett ist Geschmacksträger, liefert Energie, ist Bestandteil jeder Zelle im Körper, ...« Das mit dem Lineal wird allerdings nicht wirklich deutlich.
• Kohlenhydrate als Tachometer: Natürlich, weil Kohlenhydrate der »Treibstoff [sind], den das Gehirn und der Körper für tagtägliche Aktivitäten benötigen.« Grandios, oder?
• Salz als drei unmotivierte Punkte: Denn Salz besteht aus Punkten, oder wie? Hier spekuliere ich noch über die Bedeutung  …

(Die zitierten Erklärungen stammen von diesem kleinen Erklärungsheftchen, das mir Julia neulich aus dem McDonald’s-Restaurant mitgebracht hat. Oder auch hier, da gibt’s sogar noch drei weitere Highlights  …)

Aber jetzt mal ehrlich: Wenn man merkt, dass man für Dinge, die sich außerhalb unseres Alltagslebens abspielen, wie beispielsweise der Funktionsweise von Eiweißen, keine passenden Piktogramme finden kann, weil es einfach nicht geht, dann sollte man es besser dabei belassen und lieber mit guten, alten Buchstaben arbeiten, anstatt krampfhaft nach Metaphern zu suchen oder peinliche Ersatzformen zu finden, um diese dann grandios in den Sand zu setzen.

Manchmal ist ein sauber gesetzter Text einfach sinnvoller als ein hübsches, aber kryptisches Piktogramm.