Macromedia Studio MX2004 für Studenten
22. Dezember 2004
Sonst hackt man ja gerne auf den großen Software-Herstellern herum, von wegen Fantasiepreise und Dongles und so weiter. Macromedias Marketingstrategen zeigen nun aber eine faire Geste, indem sie Studenten ein komplettes MX2004-Paket schnüren, dass zur nicht-kommerziellen Verwendung lediglich 99 Euro löhnen soll. Alle Programme sind dabei: Fireworks, FreeHand, Flash, Dreamweaver. Da kann man nicht meckern. Adobe ist noch nicht so weit – Die Creative Suite Premium für Studenten ist zwar noch eine kleine Ecke geiler, aber kostet gleich das fünffache – und wird damit wieder unrealistisch.
Man ist sich bei den großen Softwarehäusern natürlich bewusst, dass sich fast alle Studierenden ganz selbstverständlich Raubkopien organisieren und Testversionen freicracken. Dies ist moralisch nicht weiter verwerflich, wie ich finde: Denn wie sollten die armen Studies die Programme denn sonst kennen lernen? Regulär kaufen ist ein frommer Wunschtraum und im Computerpool der Hochschule kann man vernünftiges Arbeiten meist auch vergessen. Insofern bin ich überzeugt, dass die Kopieraktivität der Studierenden von Adobe und Co. an und für sich schon stillschweigend geduldet wird. Denn die zufriedenen Photoshop-Schüler von heute sind die Käufer von morgen.
Was Macromedia jetzt macht, halte ich für einen perfekten Kompromiss. Die 99 Euro sind ja nicht mehr als eine Aufwandsentschädigung, und man bekommt ein komplettes Paket mit Original-CDs und Support. Die Zeiten, in denen man mit einer CD-R-Spindel zu nächstgelegenen WG mit DSL-Anschluss gehetzt ist, um sich die neuesten Versionen (teils auf Deutsch, teils in Englisch, meist ohne Online-Hilfe) aus dubiosen LimeWire-Netzwerken gezogen und gebrannt hat, könnten dem Ende zugehen.
Natürlich darf man die Programme nicht für kommerzielle Zwecke einsetzen oder gar weiterverkaufen. Doch für die Studienprojekte und das Erlernen des Workflows ist es eine feine Sache und beruhigt das Gewissen ungemein.
Über den Slogan »Du musst kein ausgebildeter Webdesigner sein – was Du brauchst, sind die richtigen Werkzeuge.« müssen wir uns aber noch mal kurz unterhalten …
via Kays Studiengangsmailverteiler