MacBook Testbericht (update)
18. August 2006
Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Ich tu’s trotzdem – schließlich erwarten die freundlichen Spender, dass ich das Objekt der Begierde nun auch der Öffentlichkeit präsentiere, gell? Die Bestell- und Auspackzeremonie habe ich in Bild und Text festgehalten und bei Flickr veröffentlicht. Weitere multimediale Nettigkeiten folgen in den nächsten Tagen und Wochen.
Disclaimer: Dieser Artikel wird sich nach und nach füllen. Ich kann nach zwei Abenden noch nicht besonders viel über das MacBook schreiben – es wäre nicht fundiert. Deshalb wird dieser Artikel alle paar Tage ergänzt und wird dann auch im Feedreader neu erscheinen. Danke für Euer Verständnis.
13. Juli – Zwei Tage MacBook
Ich switche ja vom alten Titanium-Powerbook von 2001, folglich muss ich mich schon ein wenig umgewöhnen. Sofort fällt mir auf, dass das Touchpad eine recht raue Oberfläche besitzt ist und deutlich breiter ist. Die Taste des Touchpads macht definitiv nicht so viel Spaß, weil sie kaum ein Geräusch von sich gibt und auch nur wenig haptisches Feedback gibt. Dieses Problem hat sich jedoch just heute abend stark verbessert, es gibt hier also Entwarnung.
Die Tastatur ist zum Schreiben ganz herrlich und liefert einen brauchbaren, dumpfen und robust wirkenden Feedback-Ton. Dass das Ganze superklasse aussieht, weiß man ja. Die Fotos von Apple lügen nicht – das Teil ist genauso schön wie auf der Apple-Website.
Die netten Gimmicks wie Magnetverschluss des Deckels und magnetischer Netzteil-Stecker machen Spaß und funktionieren gut. Generell gefällt mir natürlich der Design-Ansatz, wirklich alles wegzulassen, was nicht benötigt wird. Keine intel-Sticker oder ähnliches – pure Eleganz von der ersten Sekunde des Auspackens an.
Ich verzichte darauf, mir bei der OS-Installation alle Daten von meinem alten Rechner zu überspielen. Warum? Weil mein alter Account derart zugemüllt und kaputtkonfiguriert ist, dass ich lieber die Gelegenheit nütze, alles neu aufzubauen. Da bin ich natürlich noch ein paar Abende mit beschäftigt, aber es lohnt sich.
Zwei Hardware-Mängel habe ich natürlich auch zu vermelden, denn ohne scheint’s einfach nicht zu gehen. Zunächst einmal zischt und brummt und röchelt das Netzteil lustig vor sich hin. Richtig gehört – das Netzteil. Warum auch immer. Zum zweiten habe ich einen bösen toten Pixel entdeckt, der in hellblau daher kommt und von daher auf dem Desktop kaum auffällt. Er befindet sich im oberen Fünftel des Bildschirms und ist von daher zu verschmerzen.
Frontrow und die Fernbedienung scheinen auf den ersten Blick sehr cool zu sein – besonders der einfache Zugriff auf die Online-Filmtrailer macht sich extrem praktisch. Gutes Konzept, sehr elegant umgesetzt.
WindowsXP auf Parallels verhält sich erwartungsgemäß, wobei die Geschwindigkeit nicht gerade atemberaubend ist. Vor allem der Mauszeiger lahmt ganz schön und macht die Bedienung etwas hakelig. Und Windows nervt natürlich generell extrem. Es gibt jetzt noch nicht mal mehr einen kostenlosen Virenscanner auf dem Markt, und natürlich musste ich bei der Installation ein paar Mal booten, bis ich alle Updates usw. drauf hatte, die zum sicheren Betrieb notwendig sind. Jetzt läuft es aber, bootet sehr schnell hoch und wird bei mir zur reinen, traurigen Bowser-Testsuite/Elster-Steuererklärung-Plattform verwendet. Bezüglich des Mauszeigers habe ich eine Mail an Parallels geschickt, vielleicht gibt es ja irgendeinen Trick.
Die ganze SmackBook-Geschichte funktioniert nicht ganz so gut, wie ich es mir erhofft hatte: Zunächst muss man händisch ein seltsames Perl-Script starten und dann mit VirtueDeskops hantieren – alles nicht so einfach. Aber die Entwickler sind dran an der Geschichte – vielleicht gibt’s bals eine All-in-one-Lösung, die auch ich kapiere :-)
So, das war der erste Teil. Im nächsten Teil werde ich etwas zur Geschwindigkeit und Laufzeit sagen können. Und was mir bis dahin halt noch so auffällt. Stay tuned!
20. Juli – 9 Tage MacBook
Nach und nach habe ich nun alle Programme und Daten von meinem alten Rechner auf den neuen übertragen und es macht auch zunehmend Freude, mit dem Rechner zu arbeiten. Ich werde das jetzt mal eher stichpunktartig aufführen, das ist einfacher zu lesen und zu schreiben!
- Windows XP auf Parallels rennt inzwischen sehr! Man muss lediglich die sogenannten Parallels Tools installieren (die auch mitgeliefert werden), dann synchronisiert der Mauszeiger perfekt, dann läuft das System endlich rund. Irgendwie ein kasses Gefühl – Ich arbeite Vollbild unter Windows XP, kann aber über Apfel+Tab mal eben NetNewsWire oder iChat in den Vordergrund holen. So soll das sein!
- Photoshop CS und Illustrator CS rennen ebenfalls und sind um Meilen schneller als auf dem alten Powerbook G4/800Mz. Einzig der Start der Programme dauert vergleichsweise lang, danach merkt man von Rosetta eigentlich nichts. Da bin ich ja mal gespant, was passiert, wenn die “echten” Universal-Binaries der Adobe-Produkte rauskommen!
- Der Bildschirm ist zwar hell und freundlich, die glänzende Oberfläche stört mich bisher gar nicht. Allerdings ist der Blickwinkel in vertikaler Richtung relativ eng definiert. Will heißen: Wenn ich mit dem Kopf zehn Zentimeter höher gehe, verschwinden gleich sämtliche Pastelltöne. Zusätzlich lässt sich der Bildschirm nicht so weit nach hinten klappen, so dass es für mich als 1,86m-Mann leider keine optimal ergonomische Arbeitsposition gibt – ich arbeite bis jetzt immer leicht gebückt. Wird Zeit, die Stuhlbeine zu kürzen …
- Der Geschwindigkeits-Härtetest steht immer noch aus. Aber sobald ich das nächste Mal einen Film durchrendern lasse, werde ich auch über die Rechenleistung genaueres sagen können. Derzeit ist das allgemeine Arbeiten mit dem Rechner nur enorm entspannend, weil er genauso schnell auf meine Eingaben reagiert, wie ich das erwarte. Und erwartungsgemäßes Reagieren ist genau das, was ich brauche.
18. August – 6 Wochen MacBook
Willkommen zum vorerst letzten Teil meines kleinen MacBook-Testberichtes. Das Gesamturteil fällt – kaum überraschenderweise – sehr positiv aus. Das Gerät ist nunmal der Hingucker schlechthin! Überall werde ich mit bewundernden Blicken überschüttet und bereits das einmalige Präsentieren von ein paar harmlosen Hochzeitsbildern mit iPhoto lässt unbedarfte Spe-Schwägerinnen über die Anschaffung eines solchen Schnuckel-Gerätes nachdenken. Als ob das Ding nur Fotos zeigen könnte!
Nö, es kann ainfach alles! Die iSight liefert bestechend guten Klang, wenn man das Mikro zur Sprachaufnahme verwendet. Die Rosetta-Programme von Adobe sind nicht merklich langsamer als unter einem flotten G5 G4, und das Rendern von Videos geht endlich in sehr guter Geschwindigkeit vonstatten.
Andere MacBook-Besitzer klagen ja über die zu große Hitze-Entwicklung. Ja, mag sein. Aber es stört mich bisher nicht in meiner Arbeit. Die einzigen Dinge, die mich dann doch noch etwas nerven, habe ich bereits erwähnt, andere Überaschungen sind nicht hinzugekommen, im Gegenteil: Der tote Pixel ließ sich mit ein wenig Gegendruck von hinten jetzt verhältnismäßig dauerhaft entfernen. Und gelb-graue Flecken habe ich auch nicht bekommen – dieser Kelch ging zum Glück an mir vorüber.
Ich glaube, dass ich mit Fug und Recht behauptenkann, dass dieses Notebook ein wirkliches Volksnotebook für coole Leute ™ ist. Kauft Euch eins!