I/O Magazin – (k)eine Kritik

Um es gleich vorweg zu sagen: Ich kann mit Kunst nichts anfangen. Auch nicht wenn Kunst als Design getarnt wird, so wie in den »Design-Magazinen«. Insofern bin ich eigentlich nicht die richtige Zielgruppe für das I/O Magazine. Doch wenn man schon ein kostenloses Rezensionsexemplar von den Machern zugeschickt bekommt, dann muss man sich schließlich dazu äußern!

Einige bekannte Namen aus der Blogosphäre schwirren um das Magazin, zum Beispiel die Popnutten und Herr Häusler (Letzterer verfasste das Vorwort).

Was ist’s nun also geworden? Ziemlich einfach: Ein 96-seitiger Einblick in die weltweite Grafik/Design/Kunst-Szene mit viel zu gucken und ein bisschen zu lesen. Jeder Künstler bekommt eine Seite zugewiesen und darf sie frei füllen, diesmal nach dem Motto »See It Again For The First Time«. Man sieht eine Menge wilde Fotocollagen, Computerillus, traditionelle Illus und einige reine Fotoarbeiten. Darüber hinaus ist das Heft gespickt mit einigen Blogtexten zur Auflockerung.

Die Verarbeitung ist famos – Man hat ein wertiges Druckerzeugnis in den Händen mit tollem Papier, einer soliden Bindung und sogar ein bisschen Prägedruck auf dem Cover. Leider sind alle Texte aus der deutlich zu kleinen (und zu modischen) FF DIN light gesetzt, so dass man unweigerlich an Musikmagazine wie intro oder Spex denken muss. Das ginge auch richtungsweisender!

Grundsätzlich klingt das alles ganz famos – und ist es auch, wenn man Bock auf das Zeug hat. Ich kenne solchen Stoff schon aus dem Studium sehr gut und kam auch da schon nicht so richtig klar: Ich stehe nicht auf politische Schnibbel-Fotocollagen und auch nicht auf Streetart-Vektor-Illustrationen. Das ist nämlich kein Design, sondern Kunst – da mache ich einen relativ klaren Schnitt. Das I/O Magazine ist Selbstzweck und dient somit eigentlich nur der Inspiration des Betrachters.

Was ich damit eigentlich sagen will: Ich kann die Qualität des I/O Magazines nicht beurteilen, weil ich mir nichts aus dem Genre mache. Und insofern weise ich einfach darauf hin, dass Ihr Euch Euer eigenes Urteil bilden solltet. Und los!