Interpunktion in Verlinkungen
17. April 2008
Eine Frage, die mich schon seit geraumer Zeit quält, ist die Frage nach einer allgemein akzeptierten Konvention für das Verlinken von Wörtern innerhalb von ganzen Sätzen – speziell am Satzende.
In der klassischen Typografie ist es so, dass eine Auszeichnung am Satzende auch auf das verwendete Interpunktionszeichen abfärbt:
Ich telefoniere mit diesem Enfant terrible!
Die kursive Auszeichnung sorgt dafür, dass auch das Ausrufezeichen am Ende kursiv gemacht wird. Das gleiche gilt für alle anderen Satzzeichen, und natürlich auch bei Auszeichnungen mit fetter Schrift.
Doch gilt diese Regel auch bei Hyperlinks, die ja auch eine Art Auszeichnung darstellen? Rein typografisch besteht der klassische Hyperlink aus einer Unterstreichung und einer abweichenden Farbe. Das sähe dann nach der klassischen Regel so aus:
Ich checke schnell unsere Bahnverbindung!
Rein typografisch betrachtet haben wir damit alles richtig gemacht. Doch im Web haben wir ja schon auch ein wenig mit Semantik zu tun. Und da komme ich dann schon ins Grübeln. Denn Das Ausrufezeichen gehört ja eigentlich nicht zum Linktext im engeren Sinne, sondern bezieht sich auf den ganzen Satz! Also müsste es nach semantischen Regeln so aussehen:
Ich checke schnell unsere Bahnverbindung!
Sieht komisch aus? Ich weiß nicht recht. Aber vielleicht haben meine Leser dazu eine Meinung? Vielleicht gibt es bereits Konventionen? Ich kann mir vorstellen, dass aus der Sicht eines Screenreaders natürlich die zweite Variante besser geeignet ist, denn wenn man die einzelnen Links auf einer Website aus ihrem Kontext, den Sätzen, herausrupft, ergeben die Satzzeichen keinen Sinn mehr.
Somit habe ich mir die Frage also wieder einmal selbst beantwortet: Wenn man auf Semantik Wert legt, sollte man Satzzeichen aus seinen Linktexten ausschließen.