Ich freu mich aufs AppleTV
6. September 2010
Ich muss zugeben: Beim neuen AppleTV bin ich sofort schwach geworden! Ein Impulskauf am späten Abend, den ich hoffentlich nicht bereue, obwohl ich glaube, dass die Chancen ganz gut stehen, dass ich das Gerät mögen werde.
An sich kann man das alte und das neue AppleTV gar nicht so richtig vergleichen, denn es bedient unterschiedliche Konsummuster. Konsequent und logisch finde ich das Weglassen des Massenspeiches. Kostet nur Geld und Strom, und wenn ich ehrlich bin, habe ich die Filme und Serien, die ich mir bisher im iTunes Store gekauft habe, niemals ein zweites Mal angesehen. Und wenn man konsequent auf HD-Content setzt, ist auch die größte Platte Ruck-Zuck vollgespielt, und man muss sich Gedankenr machen, wie man mit dem Platz umgeht. Diese Gedanken will ich mir aber maximal am Rechner machen, am Fenseher ist sowas uncool.
Der Umstieg auf ARM- statt Intel-Chips bringt eine weitere Kostenersparnis mit sich, ebenso der Wegfall der vielen unnötigen Anschlüsse. HDMI, USB, Strom und Audio, das muss reichen.
In vier Wochen soll geliefert werden. Ich bin gespannt, was ich konkret als deutscher Konsument an diesem Tag mit dem Gerät anfangen kann. Netflix-Filme leihen ist nicht möglich, und auch bei den gemieteten TV-Serien sehe ich noch eher pessimistisch in die nahe Zukunft. Das eigentliche Killer-Feature ist meines Erachtens Airplay. Das AppleTV fungiert als kabellose Brücke von meinem ganzen Apple-Geräten zu meinem Flachfernseher. Ich kann ohne Kabelgestöpsele von meinem iPhone, meinem iPad oder meinem MacBook Inhalte (Audio oder Video) auf unsere Heimanlage streamen! Klingt zwar zunächst unspektakulär, ist aber bisher nicht so ohne weiteres möglich gewesen.
Ich meine: Natürlich gibt es seit geraumer Zeit solche Set-Top-Boxen für den Fernseher, die sich ins heimische WLAN-Netz einklinken und von allen verfügbaren Rechnern die dort gelagerten AVIs und MKVs wiedergeben. Doch seien wir ehrlich: Das funktioniert nur mit illegal heruntergelassenen Inhalten oder selbst angefertigten DVD-Rips. Auf beides habe ich keinen Bock, denn es macht nur Arbeit, und ich empfinde es als fair, wenn Inhalteanbieter für ihre Angebote bezahlt werden. Schließlich bin ich mit der Undsoversity irgendwie selber einer.
Mit dem neuen AppleTV kann ich (bis das direkte Mieten und Streamen über den Store in Deutschland möglich ist) bequem auf meinem iPhone einen Film oder eine Serie kaufen, und dann per Knopfdruck auf meinen großen Fernseher rüberbeamen. Alternativ natürlich Musik auf die guten Wohnzimmerboxen legen, ohne überall Klinkenkabel rumliegen zu haben.
Wenn dann noch die Episodenpreise auf einen Euro sinken, sehe ich keinen Grund mehr, mir DVDs zu kaufen oder zu Leihen. Und ich hoffe auf Softwareupdates für das AppleTV, die dann eventuell sogar Inhalteanbieter in Deutschland nutzen können, um Apps anzubieten. Für mich klingt das nach einem Stück erschwingliche Medienzukunft, und da will ich dabei sein, wenn es soweit ist.