Gerrit macht sich frei – Teil 1: Die Künstlersozialkasse

Heute abend habe ich schon mal den Fragebogen der Künstlersozialkasse ausgefüllt und versandfertig gemacht. Die KSK ist eine staatliche Einrichtung, die quasi zwischen meiner Krankenkasse und mir geschaltet ist und die Hälfte der Beiträge dazu gibt (ähnlich wie der Arbeitgeber), nur dass das Geld teilweise vom Bund bezuschusst wird. Ist etwas kompliziert.

Gerrit und die KSK

Wichtig nur: Man kann eine Menge Geld sparen. Blöd nur: Hinein kommt man nur, wenn man entweder künstlerisch oder publizistisch tätig ist. Wie man das wiederum genau definiert, ist sehr dehnbar. Der Fragebogen dient nun dem Zweck, dies herauszufinden. Sollte ich als Künstler oder Publizist eingestuft werden, ist die KSK Pflicht für mich. Falls nicht, darf ich eben nicht mitspielen und muss mich anderweitig umgucken. In letzterem Falle werde ich mich dann wohl privat versichern.

Doch ich will definitiv prüfen, ob ich KSK-tauglich bin und rechne mir auch gar keine üblen Chancen aus – schließlich habe ich ein Diplom als Designer (= Möchtegernkünstler) und kriege manchmal Geld fürs Bloggen (publizistische Tätigkeit)! Außerdem sind die Websites, die ich machen werde, völligst künstlerisch, klar.

Der Fragebogen an sich ist viel harmloser als befürchtet. das Ausfüllen dauert etwa eine Stunde (6 Seiten), und das Zusammenstellen und Kopieren von Beweismaterial (z. B. beispielhafte Rechnungen, die ich im letzten Jahr geschrieben habe, oder Honorarvereinbarungen mit Verlagen etc.) nochmal eine Stunde. Übrigens: Unverzichtbar für’s Home-Office ist ein Multifunktionsgerät mit Kopierfunktion, wirklich Gold wert!

Eine Frage, die sich mir stellt: Warum wird einem nahe gelegt, frühere Projekte von sich als Beweis einzureichen, wenn man doch erst Mitglied werden will? In meinem Falle kann ich glücklicherweise einige Nebenbei-Projekte angeben, wie den c’t-Artikel über Freefonts, aber normalerweise kann man das doch erst machen, wenn man schon einige Wochen oder Monate als Freier am arbeiten ist. Seltsam.

Bleibt nur noch die Frage, ob es okay geht, mich fast ein Vierteljahr vor Beginn meiner Tätigkeit als Freiberufler anzumelden – aber eigentlich ist es nur logisch, denn laut Erfahrungsberichten dauert die Bearbeitung des Fragebogens auch locker mal ein Vierteljahr!

Naja, ich bin gespannt. Drückt mir die Daumen, dass ich als Künstler/Publizist durchgehe, auch ohne mir einen komischen Spleen oder eine unnötige Arroganz zulegen zu müssen.