Full Stack Freude und Schmerzen

Im vergangenen Jahr 2023 habe ich sehr viel Neues gelernt, und mir noch mehr Neues vorgenommen zu lernen. Denn irgendwie ist das Frontend (mal wieder) im Aufbruch.

Nachdem ich mich einige Jahre auf meinem vertrauten Fullstack mit MAMP, PHP, ProcessWire, Sass, Gulp, BEM und Vue.js ausgeruht habe, stehen nun seit einigen Monaten doch verstärkt einige Umbrüche und Neu-Entwicklungen an. Einiges davon ist sicherlich auch den aktuellen Trends und Hypes geschuldet. Doch ohne das geht es ja auch nicht, man will ja schon bei den coolen Kids mitspielen. Doch dafür werde ich auch liebgewonnene Tools zurücklassen. Folgende Reformen in meinem Werkzeugkasten haben sich bereits ereignet und werden sich im Jahr 2024 noch verstärken:

  • Der Einsatz von Nuxt als Erweiterung zu Vue.js, um komplexere Website/App-Hybride zu stemmen. Mehr dazu im Februar :-)
  • Damit einher geht der verstärkte Einsatz von TypeScript und ESLint statt reinem JavaScript. Mehr Code-Disziplin, bessere Autocomplete-Funktionen. Keine Religion, though.
  • Dadurch wird der Einsatz von VS Code statt SublimeText (schnief!) als Editor quasi unabdingbar.
  • BEM für die CSS-Organisation wird nach und nach unpraktischer und unnötiger, modernere Scoping-Verfahren sind beinahe einsatzbereit, und vielleicht war das auch alles ein grandioser, zehnjähriger Fehltritt?
  • Sass wird es bei mir wohl auch nicht mehr lange geben. Die meisten Sass-Features sind bald nativ vorhanden, und außerden: Who needs custom CSS anyway, denn:
  • Meine ersten Experimente mit Tailwind CSS flutschen recht angenehm, ich begreife diese ganz neue Abstraktion immer mehr und genieße das Stylen direkt im HTML. Insbesondere das langwierige Nachdenken über die „richtigen“ semantischen Klassennamen muss weg! Wir sollten uns lieber auf sematische HTML-Elemente und aria-Attribute konzentrieren!
  • Die sehr angenehme Kirby-Dynamik der letzten Jahre ging nicht unbemerkt an mir vorbei, wobei ich die meisten Projekte der letzten Dekade noch mit ProcessWire umgesetzt habe. Mit Kirby 4, einer schicken Tailwind-Integration und Homebrew-PHP statt MAMP kann man schon auch sehr schick arbeiten.

Kann also sein, dass meine alltägliche Arbeit beim Neuaufbau von Websites und Apps sich in den nächsten Monaten ganz schön anders anfühlt. Und dabei habe ich noch gar nicht alle neuen CSS-Features der letzten 2 Jahre so richtig systematisch begriffen. Ich fange gerade erst an, Grids als selbstverständlich wahrzunehmen und nicht mehr als gefährliche Blutkante :-)