Fontservice-Testwochen bei praegnanz.de (update 2)
21. August 2009
Mein eigentlicher Plan ist es ja, eine richtig realistisch anmutende Font-Testseite zu bauen, die nicht so gestellt und optimiert ist wie viele andere, sondern direkt aus dem Leben kommen könnte. Anhand dieser Testseite werde ich die diversen Font-Ersetzungs-Services gegeneinander vergleichen. Doch da ich derzeit keine Zeit für den Aufbau einer speziellen Demosite habe, muss mein Blog kurzfristig für das eine oder andere Fontface-Experiment herhalten.
Aktuell ist Typekit an der Reihe, und zwar mit einer hübschen Condensed-Schrift namens »M+ 1m«. Und wenn Ihr jetzt fragt, ob man schon mitmachen kann – wohl nicht, denn Typekit befindet sich noch in einer halb-offenen Beta-Phase.
Und jetzt lasse ich das mal auf mich einwirken. In Kürze werde ich dann noch Typotheque und all die anderen Services probieren.
Update 21.8.2009
Nach über einem Tag Typekit kann ich sagen, dass da noch erheblich gefeilt werden muss. Das Backend-Handling ist großartig, das Konzept und auch das geplante Preismodell erscheint sehr attraktiv. Allerdings gibt es ein großes Problem, und das ist die Qualität der kostenlos angebotenen Schriften. Hier findet offenbar keine Qualitätskontrolle statt, so dass munter selbst Schriften ohne Umlaute ihren Platz finden. Man kann die Typekit-Jungs schon irgendwie verstehen – zum einen dürfen sie nicht wählerisch sein, weil sie froh sein können, überhaupt Partner zu finden, die ihre Schriften auf diese Weise zu verwenden bereit sind, zum anderen sind halt negative Erfahrungen mit minderwertigen Freefonts Gift für das Ansehen. Ich rate Typekit, nur solche Schriften aufzunehmen, die wirklich screenoptimiert sind und alle gängigen Sonderzeichen enthalten. Und das gilt auch für den kostenlosen Katalog. Im Typekit-Blog findet sich übrigens eine Aufstellung der angebotenen Schriften.
So, und jetzt teste ich mal Typotheque von Peter Bilak. Peter ist selber Schriftgestalter und bietet demnächst günstige Weblizenzen für seine eigenen Fonts an. 9–12 Euro pro Schnitt, und was besonders schön ist: automatisches Subsetting nach Sprachen, dadurch enorm eingesparte Dateigröße.
Hier seht Ihr übrigens ein Mockup von meinem geplanten Vergleichs-Service:
update 21.8.2009, 16.08 Uhr:
Ich breche das Live-Experiment an dieser Stelle erst einmal ab, weil offenbar unter Windows die Darstellung so furchtbar ist, dass man fast nichts mehr lesen kann.
Erstes Fazit: Unter Mac macht das lustige Fontfacen unendlich viel mehr Spaß als unter Windows. Die Gründe sind erforscht. Ich hoffe, dass ich in Kürze meine dedizierte Testseite eröffnen kann und außerdem noch ein paar Grundlagenartikel zum Thema schreiben kann. Wäre doch gelacht, wenn ich das Thema nicht ordentlich untersuchen könnte!