Firefox und der Krieg in Krakozhien
20. Oktober 2004
Werden die eigentlich mal fertig? Die gesamte aufgeklärte Web-Welt wartet auf ein kleines Stück Software. Während es beim alten Napster noch cool war, dass es nie eine offiziell fertige Version gegeben hat, nervt dieser Zustand bei diesem speziellen Internetzugriffsprogramm Webbrowser gewaltig. Wir alle stehen in den Startlöchern. Wollen missionarisch tätig werden. Sind wild entschlossen, die Zugriffsquote des bösen Browsers von 32% auf unter 10% zu drücken (auf unseren Seiten, wohlgemerkt). Doch es fehlt noch der entscheidende Part: Ein finaler deutscher Firefox. Punkt.
Ohne den lege ich nicht los. Wie soll ich meinem Vater erklären, dass er sich ein offenbar halbfertiges Produkt, ein sogenanntes preview release, oder jetzt (noch besser), einen Firefox 1.0 Preview Release Release Candidate (Firefox 0.10PR RC, Wie auch immer) installieren soll? Der ist immer noch auf Englisch. Das offizielle Lokalisierungsverfahren wurde kurz vor dem Ziel komplett umgestellt, so dass die letzte deutsche Version bei 0.93 oder so liegt. Was ist denn das für ein Zustand?
Also warten wir. Geduldig, wie Tom Hanks auf dem Terminal. Ab und zu abgelenkt durch lustige »Spread Firefox«-Aktionen und -Erfolge. Doch so richtig loslegen mit dem Spreaden mag ich noch nicht. Dafür muss erst die richtige echte finale 1.0 in deutsch auf dem Server liegen. Vorher werde ich meinen Vater nicht bedrängen. Wäre doch unseriös und geekig.
Das Warten sollte jedoch tatsächlich in einigen Wochen ein Ende haben. Die Spread-Firefox-Community sammelt gerade Geld für notleidende Kinder für eine ganzseitige Anzeige in der New York Times. Ist das nicht? Das ist doch! Grund zur Hoffnung. Und mit Sicherheit wieder ein Erfolg. Das Ding kommt nur langsam ins Rollen, aber mit ganz viel Wucht.