Der neue Browserkampf findet in JavaScript statt

Nachdem Microsoft in Kürze mit dem Internet Explorer 8 in Sachen CSS 2 wohl endgültig zu den anderen aktuellen Browsern aufgeschlossen haben wird, ergibt sich bereits wieder ein neues Feld, in dem Microsoft droht, drastisch zurückzufallen. Ich rede natürlich von der gestiegenen Performance der JavaScript-Engines.

Derzeit überbieten sich die Macher von WebKit, Chrome und Mozilla fast wöchentlich in neuen Sensationsmeldungen über die neuen Geschwindigkeitsdimensionen ihrer JavaScript-Engines. Derzeit auf Platz 1: Safari/WebKit mit Squirrelfish Extreme, das laut diesem Test beinahe doppelt so schnell ist wie der aktuelle TraceMonkey von Mozilla – V8 von Google Chrome liegt genau dazwischen.

Noch ist das Rennen nicht gelaufen, denn alle Engines befinden sich noch in der Entwicklung und könnten sicher noch an der einen oder anderen Stelle optimiert werden. Fraglich ist aber natürlich, ob wir Frontend-Entwickler die neue Geschwindigkeit auch innerhalb der nächsten Jahre tatsächlich nutzen können. Auf regulären Websites und Webapplikationen wird nämlich der Internet Explorer 7 und 8 noch ganz schön lange der eigentliche Flaschenhals sein.

Etwas anders sieht es jedoch aus, wenn man sich den Trends zum »Single-Purpose-Browser« ansieht. Also das Entkoppeln eines Browserfensters als eigene Applikation, die nur zum Verwenden einer einzigen Webapp dient, wie das derzeit schon mit Fluid oder Chrome möglich ist. Hier wird meines Erachtens in Zukunft einiges passieren. Und hier kann man dem User auch noch eher zumuten, auf ältere Browser mit langsamen JS-Engines zu verzichten und sich statt dessen beispielsweise eine kleine webkitbasierte Anwendung herunterzuladen.

Je aufwändiger und desktopartiger die Webapplikationen werden, desto eher trifft man auf Verständnis, wenn man sie nicht mit einem veralteten Browser benutzen kann. Würde ich mal so prognostizieren.