Der Einzug ins P8
18. August 2009
Ja, ich lebe noch. Schließlich lege ich den Sinnspruch »blogo ergo sum« nicht umgekehrt aus. Man kann also auch sein ohne zu bloggen. Aber nicht länger als ein paar Wochen! Hier ein paar Informationen aus der letzten Zeit:
Seit letzten Mittwoch bin ich nun Vollzeit in der neu gegründeten Bürogemeinschaft tätig, und fühle mich schon pudelwohl, obwohl alles noch extrem provisorisch ist. Von geplanten fünf Gemeinschaftlern sind derzeit nur zwei regelmäßig am Start (Gernot Gawlik und ich), und eine kleine Renovierungsaktion ist auch noch angedacht. Ja, prinzipiell müsste man auch erstmal ordentlich durchputzen hier. Dennoch: der Alice Internetanschluss läuft, Strom haben wir auch, also kann man gut arbeiten. Darüber hinaus ist es kühl und ruhig und dennoch absolut superzentral gelegen. Meine wichtigsten Kriterien sind also erfüllt. Und eine kleine Website hat unsere Bürogemeinschaft auch schon bekommen.
Ja, ich gebe es zu: Die Domain war das allererste, was wir reserviert haben, nachdem wir uns auf den Namen der Bürogemeinschaft geeinigt hatten. P8 steht als Kurzform für die Adresse »Pleicherkirchgasse 8« – und nicht etwa für die 8 ärmsten Staaten der Welt. Mitleidsmarketing hat ja noch nie so richtig funktioniert.
Das P8 ist übrigens eine echte Twitter-Erfolgsstory. Als Gernot und ich beschlossen hatten, uns gemeinsame Räumlichkeiten zu suchen, war es schlicht dieser Tweet von Gernot, der zum Erfolg führte, da einer der Follower hier direkt gegenüber wohnt und das »Zu Vermieten« Schild im Schaufenster gesehen hatte.
Überhaupt, gegenüber! Hier ist so einiges Interessantes gegenüber bzw. um die Ecke. Direkt nebenan werden edle Speisekarten gestaltet, individuelle Fennartikel (genähte und bestickte Taschen, Design-Postkarten und anderen »Mädelskram«) verkauft, sowie PHP programmiert. Außerdem wohnt Gerüchten zufolge ein ranghoher Pirat im Haus gegenüber ;-)
Das Ladenlokal selber diente lange Zeit als betreiberunabhängiges Handygeschäft. Und die ortsansässigen Senioren werden wohl noch eine ganze Weile brauchen, bis sie verdaut haben, dass es dieses Geschäft nun nicht mehr gibt. Zumindest wenn ich die ungläubigen Blicke richtig interpretiere, die durchs Schaufenster zu mir hereinspitzen. Denn ja: Ich bin die Vorzimmerdame und sitze direkt an der Schaufensterfront, so dass ich nicht nur starrende Senioren, sondern auch vorbeilaufende knackige Würzburgerinnen beobachten kann. Angenehm.
Aber es gibt auch gerade viel Webdesignarbeit zu tun. Deshalb ist die Blogfrequenz im Sommer ein wenig reduziert. Das wird wieder besser. Ich habe eine Menge Themen auf Lager, die ich noch abfeiern will, aber wenn, dann auch richtig!
Nur ein Wort noch zur Provinz-Diskussion, wo wir gerade bei den lokalen Themen sind: Als wieder-zugezogener Würzburger finde ich zumindest den Claim »Die Provinz auf Weltniveau« großartig, weil ich Selbstironie über alles liebe. Aber ich weiß gleichzeitig, dass die meisten Würzburger da ganz anders denken und in dieser Hinsicht eher wenig Spaß verstehen. Von daher passt es nicht, auch wenn ich’s persönlich cool finde. Die ganze Geschichte des Claims findet sich im Würzblog, dessen Betreiber Ralf auch jeden Tag hier vorbeispaziert. Is’ halt nicht Berlin, wa?