Das MacBook Air
17. Januar 2008
Schwer zu sagen, ob ich dem neuen MacBook Air wirklich eine Chance auf dem Markt prognostizieren sollte. An sich hatten wir was anderes erwartet. Gernot sprach mit mir mal darüber, dass die Aufteilung in MacBook und MacBook Pro schon nicht so sinnvoll sei. Er wünsche sich eine Zusammenlegung der beiden Linien, natürlich im Alu-Kleid, mit einem Nachfolger des immer noch unfassbar beliebten 12-Zoll-Powerbooks.
Jetzt gibt es eine dritte Notebook-Linie, die sich aber lediglich preislich zwischen MacBook und MacBook Pro platziert. Eigentlich ist es ein relativ eigenständiges Produkt, und somit ist die Bezeichnung »Air« ganz gut gewählt. Die Frage ist, ob es das wirklich braucht?
Meiner Meinung nach sind die jetzigen Notebooks ausreichend flach! Okay, am Gewicht könnte man was machen, aber die Dicke geht völlig in Ordnung, wenn ich mein MacBook so angucke. Apple hat sich demnach bei der Konzeption auf einen Aspekt fixiert, der in meiner Einschätzung den meisten Benutzern nicht ganz so wichtig ist, hat sich jedoch dadurch eine riesige Menge an Kompromissen eingehandelt, die das Gerät ziemlich unattraktiv werden lassen.
Zunächst mal stimme ich nicht unbedingt in den Klagegesang ein, dass das MacBook Air viele Dinge weglässt. Auf Netzwerk- und Mikrofon-Buchse kann man in der Tat inzwischen verzichten, wenn man radikal sein will. Schade finde ich es um einen zweiten USB- und einen Firewire-Port, denn gerade passionierte Mac-User (für die das MacBook Air als Zweitgerät konzipiert zu sein scheint) setzen oftmals auf externe Firewire-Platten und entsprechende Videokameras. Sei’s drum. Viel schlimmer ist die fehlende Möglichkeit, den Akku auszutauschen (Ein Li-Ionen-Akku ist nämlich de facto ein Verbrauchsgegenstand, ähnlich wie Druckerpatronen. Das wollen die Hersteller jedoch einfach nicht wahrhaben.)
Am schlimmsten jedoch ist die verpasste Chance, ein neues 12-Zoll-MacBook auf den Markt zu bringen – es wäre ein riesiger Erfolg. Überlegen wir mal:
- Selbstverständlich Alu-Gehäuse
- Das Tastaturlayout könnte gleich bleiben – die Tasten würden halt bis zum Rand des Gehäuses gehen.
- Gleiches gilt für den Bildschirm – hier wird links und rechts eine Menge Platz für einen unnützen Rahmen verschwendet. Oben kann man noch eine iSight platzieren, ist aber nicht so dringend nötig wie andere Dinge.
- Das optische Laufwerk kann ruhig raus. Damit hätte ich kein Problem. Somit könnte man das Gehäuse auf flacher machen als das alte 12-Zoll-Powerbook, was wirklich etwas fett geraten ist.
- Anschlüsse könnten identisch sein mit dem jetzigen MacBook.
- Das Multitouch-Pad wird eh bald überall eingebaut sein!
Die Produktlinie wäre dann wieder sauber und übersichtlich. Man würde einfach nur noch MacBooks verkaufen in vier Bildschirmgrößen (12 Zoll, 13,3 Zoll, 15 Zoll und 17 Zoll) und jeweils unterschiedlichen Leistungsmerkmalen. Alle hätten jedoch austauschbare Akkus, mindestens zwei USB-Ports und mindestens einen Firewire-Port.
Das wäre was gewesen. Das MacBook Air ist eine schräge Erfindung. Denn niemand braucht flachere Notebooks. Sondern kleinere!