Das erste Loudblog-Exposé

Ach, wie nett; Beim zufälligen Stöbern fällt mir doch glatt das erste Schriftstück in die Hände, in dem ich Ende 2004 das Loudblog-Projekt grob skizziert habe. Das Erstaunliche daran: Ich habe das im Großen und Ganzen exakt so umsetzen können, wie geplant.

Aus historischen Grunden also der Text nun in voller Länge:

Diplomarbeit
Gerrit van Aaken

»Loudblog«
Ein Online-Publikationssystem für Audiobotschaften

Bearbeitungszeit: SS 2005 (März-Juli 2005)

Exposé
23.11.2004

Was sind Weblogs?

Weblogs (Log-Bücher im Web, Abkürzung: Blog) sind in aller Munde. In den USA gibt es schon mehrere Millionen dieser persönliche Journale im Internet. Im deutschsprachigen Raum sind es immerhin über 30.000 sendungsbewusste Menschen, die regelmäßig Texte jeder Art im Web publizieren, ohne dass Fachkenntnisse im Web-Design oder Server-Technik vonnöten sind. Möglich ist dies durch Online-Services wie blogger.com oder blogg.de, die auf Ihren Servern die entsprechenden speziellen Content Managment Systeme bereit stellen. Jeder kann sich anmelden und sofort mit dem Bloggen loslegen. Außerdem gibt es kleine Content Management Systeme für den eigenen PHP/MySQL-Server, die man selber installieren muss.
(Mehr Info in der Anlage)

Was sind Audioweblogs?

Audioweblogs übertragen das Prinzip der Publikation von Text auf Audio. Jeder kann im Netz Tonbeiträge, meist im MP3-Format, veröffentlichen. Mediensoziologen sprechen von der Demokratisierung des Hörfunks, Kommunikationstheoretiker mögen es als asynchrones Tonmedium bezeichnen, dass ein einzelner Sender nutzen kann, um beliebig viele Empfänger zu erreichen. Es gibt zurzeit sehr wenige Weblogs, die regelmäßig Audiobeiträge veröffentlichen. Das hat drei Gründe:

  1. Es gibt noch keine wirklich etablierten Konzepte für Inhalte
  2. Breitband-Internet ist noch nicht überall verbreitet
  3. Die technischen Hürden für das Produzieren und Publizieren sind zu groß

Wir haben es mit einer brandneuen Kommunikationsform zu tun, bei der noch nicht klar ist, welche Richtung sie einschlagen wird. Vieles ist noch experimentell, amateurhaft und chaotisch. Doch die theoretischen Möglichkeiten sind faszinierend.
(Mehr Info in der Anlage)

Was ist Podcasting?

Podcasting ist eine Technologie, die es ermöglicht, automatisch die aktuellen Beiträge von vorher ausgewählten Audioweblogs direkt auf einen digitalen Musikplayer zu übertragen. Das Wort »Podcasting« setzt sich zusammen aus iPod (Apples Musikplayer mit 60% Marktanteil) und Broadcasting. Podcasting funktioniert technisch über eine Zusatzfunktion von XML-Feeds. Diese sind eine Standardtechnologie von Weblogs und bieten die Möglichkeit, über das regelmäßige Abfragen und automatische Auswerten von Netz-Inhalten, aus der »Pull«-Situation des normalen Surfens eine »Push«-Situation zu machen.
(Mehr Info in der Anlage)

Was ist Gegenstand der Diplomarbeit?

Die Gestaltung und Programmierung eines einfach zu bedienenden Content Management Systems für Audioweblogs.

Mission: Neue Kommunikationstechniken im Web einfach nutzbar machen.

Bereiche: Interface-Design, Website-Gestaltung, Server-Programmierung, Flash-Programmierung

Techniken: PHP, MySQL, Flash, XHTML, CSS, DOM.

Ideen für die Vorgehensweise

  1. Fahrplan für den Entwicklungsablauf (skalierbar)
  2. Corporate Design für das Projekt
  3. Navigationsstruktur und Interface-Design für das Backend
  4. Programmierung eines webbasierten MP3-Recorders (Flash)
  5. Entwerfen einer MySQL-Datenbank
  6. Programmierung des Backends (PHP, XHTML, CSS)
  7. Gestaltung des Frontends (XHTML und CSS, flexibel, templatefähig)
  8. Programmierung von Schnittstellen für andere Weblogsysteme
  9. Gestaltung einer Downloadwebsite
  10. Verfassen von Anleitungen und F.A.Q.
  11. Lokalisierung in andere Sprachen

Die Punkte 1-7 sehe ich als obligatorisch an und sollen auf jeden Fall Teil der Bewertung sein. 8-11 sind geplant, falls das System sich gut bewährt und genügend Nutzer findet.

Das Projekt wird komplett in englischer Sprache angelegt und bei Bedarf später lokalisiert.

Die Vermarktung geschieht zunächst als kostenlose beta-Version weltweit über die Downloadwebsite und über Mund-zu-Mund-Empfehlung in der Blogosphäre. Nach Abschluss der beta-Phase (sicher nicht mehr innerhalb der Diplom-Bedarbeitungszeit), denke ich über eine Shareware-Distribution nach.