Analoge Störung im Digitalen Receiver
12. Oktober 2005
Da sage mal einer, digital wäre digital und basta. Falsch. Natürlich gehöre ich nicht etwa zu den Esoterikern, die sich für 200 €/m armdickes Digitalkabel für ihre Burmester-Anlage kaufen, um jedes einzelne verirrte Byte korrekt aufzufangen und in den bierkastengroßen D/A-Wandler zu begleiten.
Aber mit Esoterik hatte das sagenhaft schlechte Bild sehr wenig zu tun, dass sich bei meiner Billiganschaffung eines DVB-T-Receivers, letzten Oktober, in den letzten Monaten eingeschlichen hatte. Das Bild wurde konsequent immer blasser und zog an Stellen mit großem Helligkeitskontrast Schlieren, außerdem gab es lustige horizontale Verzerrungen. Natürlich lag das nicht am digitalen Teil des Receivers, sondern an der analogen Verarbeitung des Endsignals, das dann zum Fernseher geleitet wird. Dennoch musste dringend ein neues Gerät her.
Mein neuer Receiver ist von Medion und rockt deutlich mehr. Scharfes Bild, super Benutzerführung und erstaunlicherweise auch schnelle Zappingreaktionszeit. Dies ist einer der interessanteren Knackpunkte bei DVB-T: Das Umschalten zwischen zwei Kanälen dauert deutlich länger als beispielsweise bei Kabelfernsehen. Das hängt damit zusammen, dass der Empfänger immer erst den nächten Keyframe abwarten möchte, also das nächte Einzelbild, welches in seiner Gänze übertragen, und nicht aus Unterschieden zu den Vorgängerbildern errechnet wird. Bei sehr ruhigen Sequenzen, in denen sich nicht viel bewegt, kann das durchaus einige Sekunden dauern.
Doch die beiden Geräte, die ich nun kennen gelernt habe, handhaben das unterschiedlich. Wärend der Medion einfach mal aufs Geratewohl umschaltet und in den ersten paar Momenten bisweilen noch einige digitale Bildfehler zu sehen sind, hat das alte Gerät vom Plus immer gewartet, bis er ein sauberes Bild liefern konnte. Fürs schnelle Durchzappen ist natürlich die erste Methode deutlich besser geeignet.
Deswegen Daumen rauf für DVB-T-Receiver von Medion, die ziemlich rocken. Jedenfalls im Vergleich zum Plus. Passend zum Thema möchte ich auf den DiscountOutlook hinweisen. Ein Podcast, der die aktuellen Wochenangebote von Aldi, Lidl und Co. vorstellt. Durchaus satirefrei, aber natürlich nicht ohne Spaß. Hört mal rein!