So läuft’s Musikgeschäft dieser Tage!

Bemerkenswert ist es auf jeden Fall. Und eventuell könnte der Winter 2007/2008 zum Anfang eines neuen Paradigmas in der Musikindustrie beitragen. Vier Ereignisse sind in den letzten Tagen/Wochen passiert:

  • Der Ex-Funkgott und Künstlernamen-Jongleur »Prince« verschenkt sein aktuelles Album Planet Earth per Zeitungsbeilage und macht auch keine Anstalten, die regen Tauschaktivitäten im Netz zu unterbinden.
  • Der verrückte und von seinen Fans ebenfalls als gottähnliche Lebensform verehrte Trent Reznor, besser bekannt als Nine Inch Nails-Macher, sagt seiner Plattenfirma tschüss und bringt sein neues Album mit dem fröhlichen Titel Y34RZ3R0R3MIX3D auf eigene Faust raus – geht ja heutzutage alles –, und Promotion sowie Platzierung in Pladdenläden hat dieser Mann ja nicht nötig. Besonders spannend: Man kann sich seine Werke auch als Multitrack-Versionen für Garageband und Ableton erwerben, um selber zu mixen und zu verändern.
  • Das neue Album von Radiohead kann nun offiziell im Internet erworben werden, zu einem Preis, den der Käufer selber bestimmt. Die Website dazu ist zwar etwas avantgardistisch, aber nun ja. Scheint aber ganz gut zu laufen, alle bloggen derzeit darüber, und es kursieren auch schon alternative Cover-Art-Entwürfe!
  • Madonna verlässt, wie auch Trent Reznor, ihre Pladdenfirma und wechselt zu einem Konzertveranstalter. Sie hat erkannt, dass das Geld heute nicht mehr mit dem Verkauf von Plastikscheiben zu machen ist, sondern mit fetten Auftritten. So soll es sein: Die Konzertpreise werden teurer, dafür gibt’s die Musik umsonst im Netz. Wenn man Madonna denn noch hören möchte.

Nur der Dieter, der redet immer noch vom »Pladden verkaufen«, weil Liveauftritte immer so anstrengend sind für den alten Mann mit der Eunuchenstimme.